Tätige Liebe heilt alle Wunden, bloße Worte mehren nur den Schmerz.
Adolph Kolping
Es begann im Jahre 1994 erstmals mit einem Adventsbasar im Pfarrheim zu Gunsten der Kinder in Tschernobyl. Mit einem Erlös von 9.811,63 DM hatte von uns niemand gerechnet. Diese Großaktion ermutigte uns Vorstandshasen zu weiteren Sozialaktionen. Es entstand die Idee, einen richtigen Adventsmarkt rund um Kirche und das Pfarrheim durchzuführen. Auf der Mitgliederversammlung 1997 warben wir bereits um Mithilfe für unser neues Projekt im Dezember 1997. Nur mit der Mitarbeit der kirchlichen und dörfl ichen Vereine war dieses umzusetzen. Unsere Kolpingsfamilie hat die Erfahrung gemacht: „Die meisten Halinger Vereine sind immer da, wenn man sie braucht“. Was wäre der Adventsmarkt ohne die gegenseitigen Abwerbe-Versuche der Kundschaft zwischen dem Reibekuchenstand der Schützen und dem Pizzastand von Franco und seinen Mitstreitern? Was wäre der Adventsmarkt ohne die fleißigen Damen der Frauengemeinschaft, den Helfern und Helferinnen der Caritas und der Dorfgemeinschaft, dem Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat, den Senioren und den hier nicht erwähnten freiwilligen Helfern, der Beteiligung der Kindergarten- u. Grundschulkinder, der Flöten- und Bläsergruppen, der Dorfgemeinschaft, der Erzähloma, des Zauberers, des Kinderliedermachers und auch des Besuches des Hl. Nikolauses!
Was wäre der Adventsmarkt ohne die Kuchenspender und Besucher?
Der Erlös unserer Adventsmärkte fl oss nie in die eigene Tasche, sondern kam immer Projekten zu Gute, um menschliches Leid zu lindern.
Rückblickend möchten wir unsere durchgeführten Adventsmärkte allen in Erinnerung bringen:
- 1997 Adventsmarkt für ein Projekt in Accu Nigeria –
Erlös 14.939,71 DM - 2000 Adventsmarkt - Projekte Hilfsaktion der WP und der „Hilfe zur Selbsthilfe“ in Rumänien
Erlös 9.740,94 DM - 2003 Krippenausstellung und Adventsmarkt - Projekte SKM in Menden und Flutopfer der Kolpingsfamilien in Sri Lanka –
Erlös 2.150,00 € - 2006 Adventsmarkt Projekte Hilfsaktion „Mendener in Not“ und Partnerschaftsprojekt
des Kolping-Diözesanverbandes in Mexiko
Erlös 2.971,96 € - 2009 Adventsmarkt Projekte für
1.000 € für Mendener in Not – Aktion der Westfalenpost
1.000 € für die deutsche Brasilieninitiative Avicres – Gemein schaft für Leben
500 € für einen Kindergarten in Mexico – Partnerschaftsprojekt des Kolpingdiözesanverbandes Paderborn
500 € für das Schwerter Hospiz
Erlös 3.000,00 €
Durch Halinger Adventsbasar neues Hobby gefunden
Beim ersten großen Adventsbasar 1994 steckte unser Vorstand noch so richtig in den „Kinderschuhen“. Wie sich erste Ideen entwickelten und immer ausgereifter wurden, zeigte uns in beeindruckender Art und Weise unser Vorstandsmitglied Josef Voß. Handwerklich sehr geschickt, beschäftigt sich Josef seit dieser Zeit in Heimarbeit mit der Laubsäge. Holzartikel für den Tschernobyl Basar entstanden. Seine ersten Produkte – Mondsicheln, Schneemänner, Pilze – wurden noch mit der Stichsäge gearbeitet. Zeit genug hatte er nach Feierabend ausreichend. Sein Vater war bettlägerig erkrankt und wurde von ihm und seiner Ehefrau
Annette zu Hause betreut. In Heimarbeit entstanden viele seiner ersten Holzartikel. Im Sommer 1994 verbrachte Familie Voß wie schon öfter ihren Campingurlaub in Holland. Seine Urlaubsbekannten waren von seinen Adventartikeln so begeistert, dass Josef dort im Vorfeld wider Erwarten alles für den guten Zweck verkaufte. Zu Hause angekommen, begann die Hobbyarbeit wieder von vorn, denn bis zum 1. Advent hatte er ja alle Hände voll zu tun. Nach den erfolgreichen Anfängen seiner Hobbykarriere stieg Josefs Ehrgeiz enorm. Die Holzartikel wurden von Jahr zu Jahr ausgefeilter. Die Stichsäge hatte ausgedient. Eine Dekupiersäge wurde gekauft. Beim Adventsmarkt 1997 war eine Hirtengruppe (Schäfer mit Schafen) in Lebensgröße sein Highlight. Sie wurde zum Abschluss des Marktes von Peter Pröpper und Familie ersteigert.
Ab dem Jahr 2000 vergrößerte Josef sein Artikelangebot so sehr, dass ein eigener Stand, der sog. „Schafstall“ mit besonderem Ambiente – ausgeschmückt mit Strohballen - herhalten musste. Bei ihm wurden die Kunden nun mit heißem Punsch, Kakao und selbstgebackenen Plätzchen verwöhnt. Ab dem Jahr 2002 bot Josef die ersten Lichterbögen an. Im Jahr 2006 kreierte Josef einzigartig den Halinger Lichterbogen – mit unserer Kirche, der Grundschule, dem Ehrenmal -. Die Nachfrage war riesengroß. Bis heute hat Josef ihn 75 mal nachgearbeitet. Für unser Pfarrheim hat er ihn entsprechend der Fensterfront im großen Saal hergestellt. Mittlerweile sind auch Lichterbögen anderer Gemeinden von ihm ausgesägt worden. Seinen Fähigkeiten in der Holzkunst sind keine Grenzen gesetzt. Der Zeitaufwand ist mittlerweile ganzjährig. Bei seinem Hobby findet Josef Muße und Entspannung. Seit dem Sommer 2011 ist er Rentner. Wir wünschen uns sehr, dass er für die soziale Sache noch viele Jahre tätig sein kann. Sein 10 jähriger Enkel Luca hat sich vom Großvater ebenfalls infizieren lassen. Unser Vorstand ist heute schon gespannt, welche Überraschung Josef beim nächsten Adventsmarkt präsentiert.
Ohne unsere Gärtnerin und Hobbyfloristin Regina Avenarius geht gar nichts!
Was wäre ein Adventsmarkt ohne das Angebot von Kränzen und Gestecken? - Nichts ! – Unser Vorstand ist dankbar, dass wir in diesem kreativen Bereich seit dem Jahr 2000 immer auf die Hilfe von Regina Avenarius, ihrer Familie und ihren Eltern Marga und Bernd Semer zählen können. Regina kommt aus einer Familie, die bereits in der vierten Generation in gärtnerischer und floristischer Hinsicht ihre Liebe zu den heimischen Pflanzen und Zierpflanzen beruflich und privat so richtig auslebt.
Bereits ihre Mutter Marga Semer hat in ihrer früheren Kirchengemeinde für soziale Zwecke ehrenamtlich mitgearbeitet, Kränze und Gestecke gebunden und hübsch dekoriert.
Regina selbst ist beruflich nach ihrer Kindererziehungszeit im Halinger Gemüsebau- und Zierpflanzenbetrieb bei Johannes und Frank Felten beschäftigt.
Seit dem Jahr 2000 fertigten wir Kolpingfrauen eine Woche lang mit unserer Lehrmeisterin Regina in der bei ihr extra eingerichteten Werkstatt von morgens bis abends Kränze und Gestecke. Ohne ihre Hilfe und ihr kritisches Auge auf uns „Hobbyfloristinnen“ wäre der Erfolg im Basar nicht möglich. Reginas zeitlicher Einsatz begann schon viel früher. Sie besorgte bereits zu Herbstbeginn Kerzen, Schleifenbänder und sonstiges Dekorationsmaterial. In der Kreativwerkstatt war Mutter Marga auch immer dabei. Ihre selbstgebackenen Adventsplätzchen und heißen Kaffee genossen wir beim Kranzbinden sehr. So wuchs in dieser Woche voradventlicher Arbeit bei uns Kolpingfrauen die Vorfreude auf den anstehenden Halinger Adventsmarkt.!
Immer dabei ist unsere Töpferin Helga Litz
Durch ihre eigene Töpferwerkstatt und vielen Advents- und Frühlingsausstellungen ist ihre Teilnahme bei unseren Adventsmärktenmit ihrem individuellen Weihnachtsschmuck der ganz besonderen Art. Sie betreibt keine Massenproduktion an Weihnachtsdekorationen, wie wir es aus den großen Kaufhäusern her kennen.
Ihr Töpferstand meistens mit in Josefs „Schafstall“ integriert, ist für alle Besucher eine Augenweide. In ihrem Hobby steckt sehr viel Herzblut. Das äußert sich in ihren monatelangen Vorbereitungen im Frühjahr und Sommer. Kurz vor dem Adventsmarkt werden für die letzten Tongegenstände dann doch noch so manche Nachtschichten von ihr eingelegt. Interessant für viele Leser ist auch hier die Frage, wie Frau Litz zu ihrem Hobby gelangte. Im Gespräch mit ihr erzählte sie uns, dass sie vor 25 Jahren zu ihrer Freundin nach Frankreich reiste. Da sie immer schon sehr kreativ war – sie kann spinnen und weben – besuchte sie dort mit der Freundin eine Töpferei. Diese wurde von einem französischen Geistlichen „Abbe`“ geleitet, mit dem Ziel, nicht sesshafte Menschen zu beschäftigen und zu beköstigen. Der Erlös aus diesen Töpferprodukten wurde dort ausschließlich für die Bedürfnisse der notleidenden Menschen verwandt. Helga Litz war von dieser Idee so fasziniert, dass sie mit Ihrer Freundin sofort mehrere Jahre hintereinander dort in der franzözischen Töpferwerkstatt mit arbeitete. Zu Hause in Halingen gab sie dann ihr angeeignetes Wissen an uns Kolpinggeschwister weiter, denn Töpfern ist eine Tätigkeit für Leib und Seele. Besonders dankbar ist sie ihrem Ehemann Franz. Nur durch sein großes Verständnis war ihr die jahrelange Tätigkeit in ihrer Werkstatt und bei uns Kolpingern möglich.
Adventströdel – der neueste Schrei
Da der Markt zum Verkauf von Weihnachtsschmuck übersättigt ist und die Kaufkraft allgemein nachgelassen hat, suchten wir zu unserem letzten Adventsmarkt nach neuen Ideen, wie wir den Markt ergänzen konnten. Der Imkerverein aus Menden bereicherte mit seinen Honigprodukten, aus der Schwerter Senfmühle erhielten wir kulinarische Senfsorten.
Am meisten Spaß hatten wir mit einem Adventströdelstand. Hierzu sammelten wir im Vorfeld mengenweise nicht mehr benötigte Artikel wie Weihnachtskugeln, Krippen, Decken und alles was man sich nur erdenken kann. Dieser Stand war zum Stöbern genau richtig. Kinder haben für ganz wenig Geld die schönsten Weihnachtsgeschenke für ihre Eltern erworben. So manche Eltern waren davon herzlich wenig angetan. Es stellte sich heraus, dass eine alte Krippe einer Familie letztendlich von einer anderen Familie übernommen wurde und nur den Standort innerhalb der Nachbarschaft wechselte.
Die Kolpingmitglieder Sabine Bichmann und Gisela Krumscheid waren beim Verkauf in diesem Stand die Idealbesetzung. Durch Ihr Anpreisen der guten Trödelprodukte erbrachten sie einen Erlös von 700 € hervor.
Abschließend bleibt uns Vorstandsmitgliedern die Hoffnung, dass uns auch bei den nächsten Adventsmärkten nicht die Ideen ausgehen – denn unserer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt -
Bilderbogen Adventsmärkte:
(Bilder: Slg. Kolpingsfamilie Halingen)